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Τετάρτη 11 Σεπτεμβρίου 2019

Neue Klassifikation epileptischer Anfälle

Zusammenfassung

In der neuen Klassifikation epileptischer Anfälle der Internationalen Liga gegen Epilepsie wird insbesondere bei Anfällen fokalen Ursprungs eine Vielzahl von Änderungen empfohlen. Dies betrifft neben Aspekten der Nomenklatur die Einführung unterschiedlicher Ebenen der Klassifikation hinsichtlich Bewusstseinslage und der Evolution zu einem bilateral tonisch-klonischen Anfall, die Einbeziehung des ersten semiologischen Anfallselementes in die Klassifikation und eine neue Operationalisierung der Bewusstseinslage. Dies führt teils zu Präzisierungen in der Beschreibung, in manchen Bereichen jedoch auch zu kontraintuitiven Veränderungen der Klassifikation. Vor- und Nachteile dieser Neuordnung für die klinische Praxis werden anhand der wesentlichen Änderungen kritisch diskutiert.

Psychiatrische Polypharmazie und Elektrokonvulsionstherapie bei therapieresistenter Depression

Zusammenfassung

Hintergrund

Polypharmazie ist trotz relevanter Risiken weit verbreitet, insbesondere in der Therapie schwer behandelbarer Erkrankungen wie z. B. der therapieresistenten Depression (TRD). Die Elektrokonvulsionstherapie (EKT) wird aufgrund ihrer hohen Wirksamkeit gemäß zahlreichen Leitlinien bei TRD empfohlen. Wenig untersucht ist jedoch, ob und wie die EKT auf die Verordnung der psychiatrischen Medikation Einfluss nimmt.

Methodik

Für die explorativ-retrospektive Analyse der psychiatrischen Medikation (MED) bei TRD wurden Daten von 58 stationären Behandlungen herangezogen. Die Patienten wurden aufgrund depressiver Episoden psychopharmakologisch und kognitiv-verhaltenstherapeutisch behandelt (MED-Gruppe); 29 Patienten erhielten zusätzlich eine EKT (EKT-Gruppe). Die psychiatrische Medikation wurde mit einem modifizierten Drug-burden-Index (mod-DBI) bei stationärer Aufnahme (TP0), zu Beginn (TP1) und nach Abschluss der EKT (TP2) bzw. zu den gleichen Zeitpunkten in der MED-Gruppe sowie bei Entlassung (TP3) quantitativ erfasst. Verteilungsunterschiede wurden mittels t-Test und Veränderungsmessungen mittels Varianzanalyse (F-Test) überprüft.

Ergebnisse

Die Teilnehmer der EKT-Gruppe zeigten höhere mod-DBI-Werte bei TP0, vor allem bedingt durch Mehrverschreibung von Benzodiazepinen (BZD), Phasenprophylaktika (PP) und Antipsychotika (AP). Im Zeitintervall TP0 bis TP1 kam es zur Steigerung des BZD-Gebrauchs (in beiden Gruppen); in der EKT-Gruppe wurden PP reduziert und AP erhöht. Im Zeitintervall TP1 bis TP3 wurden BZD (in beiden Gruppen) und AP (EKT-Gruppe) wieder weniger verordnet, während PP (in beiden Gruppen) wieder erhöht wurden. Ohne Berücksichtigung von BZD kam es in beiden Gruppen zur signifikanten mod-DBI-Zunahme, wobei sich bei TP2 und TP3 kein signifikanter Unterschied mehr zeigte.

Diskussion

Unsere Daten deuten möglicherweise darauf hin, dass Patienten mit TRD, die während einer stationären Behandlung EKT erhalten, bereits bei stationärer Aufnahme eine umfangreichere psychiatrische Medikation haben. Zudem scheint die psychiatrische Medikation in einem geringeren Maß anzusteigen, wenn EKT erfolgt. Diese Befunde sowie die damit möglicherweise assoziierten langfristigen Vorteile sollten in weiteren Studien überprüft werden.

Versorgungsforschung in der Lebenswelt

Zusammenfassung

Hintergrund

Gegenstand der Versorgungsforschung in der Lebenswelt ist die wissenschaftliche Untersuchung der Krankenversorgung, die ihren Schwerpunkt im Lebensumfeld der Betroffenen hat.

Ziel der Arbeit

Darstellung der gesundheitspolitischen Ausgangslage, Inhalt und Evidenz von Versorgungsformen in der Lebenswelt der Betroffenen sowie des RECOVER-Modells, mit dessen Hilfe diese Versorgungsformen in einem Versorgungsmodell integriert und koordiniert werden.

Material und Methoden

Literaturrecherche zu „Versorgungs- oder Behandlungsmodelle“ „psychische Erkrankung“ der letzten 10 Jahre.

Ergebnisse

Die Einführung der integrierten und koordinierten Versorgung sowie die Digitalisierung des Versorgungssystems werden von vielen Experten als wesentliche zukünftige Lösungsansätze gefordert. Evidenzbasierte Versorgungsformen, die ihren Behandlungsschwerpunkt in der Lebenswelt der Betroffenen haben, spielen hierbei eine wesentliche Rolle. Dazu gehören beispielsweise Früherkennung und Frühbehandlung von Psychosen („early psychosis services“, EPS), „crisis resolution team“ (CRT), „assertive community treatment“ (ACT), „supported employment“ (SE) und „e-mental health“. Bis auf CRT, welches als stationsäquivalente Behandlung nach §§ 39 und 115d (SGB V) finanzierbar ist, sind viele dieser Therapiemodelle in Deutschland noch nicht Teil der Regelversorgung. In einer integrierten und koordinierten Versorgung sind diese Komponenten in definierten Versorgungsmodellen sinnvoll aufeinander abgestimmt. Ein derartiger Entwurf wird derzeit mithilfe des sog. RECOVER-Modells, eines schweregradgestuften, evidenzbasierten und sektorenübergreifend-koordinierten Versorgungsmodells, angegangen, dessen Implementierung, Erprobung und Transfer von 2017 bis 2020 durch den Innovationsfonds des Gemeinsamen Bundesausschusses (G-BA) gefördert wird.

Soziale Neurowissenschaften und deren Bedeutung für die Psychiatrie

Zusammenfassung

Hintergrund

Eine Dysfunktion des sozialen Gehirns findet man bei zahlreichen psychiatrischen stressbezogenen Erkrankungen.

Ziel der Arbeit

Definition des sozialen Gehirns und dessen Beeinträchtigung durch sozialen Stress und bei psychiatrischen Erkrankungen wie Schizophrenie, Autismus und Störung des Sozialverhaltens.

Material und Methoden

Literatursuche in PubMed

Ergebnisse

Das soziale Gehirn lässt sich in verschiedene Subnetzwerke einteilen, die empathisches Verhalten ermöglichen. Interessanterweise scheinen alle Netzwerke des sozialen Gehirns, bis auf das Spiegelneuronensystem, eine Anfälligkeit für sozialen Stress aufzuweisen. Entsprechend der Wichtigkeit des Sozialverhaltens bei psychiatrischen Erkrankungen finden sich regelhaft Veränderungen in diesen Systemen. Dabei sind bei der Schizophrenie Wahrnehmung, Bindung und Mentalisieren betroffen. Bei Autismus findet man hauptsächlich eine Beeinträchtigung der Wahrnehmung und des Mentalisierens, wohingegen die Störung des Sozialverhaltens mit einer Dysfunktion bei der sozialen Wahrnehmung, Bindung und Ablehnung einhergeht.

Diskussion

Insgesamt scheinen die mit der Sozialfunktion verknüpften Hirnnetzwerke, die bei psychiatrischen Erkrankungen dysfunktional sind, auch vulnerabel für sozialen Stress zu sein. Daher ist es plausibel, anzunehmen, dass das soziale Gehirn zumindest teilweise die Effekte sozialen Stresses auf psychiatrische Erkrankungen vermittelt. Neueste Entwicklungen im Bereich der sozialen Neurowissenschaften, wie Hyperscanning und Virtual Reality, könnten in Zukunft das Erfassen sozialer Interaktionen alltagsnaher ermöglichen und somit die ökologische Validität im Bereich der Sozialwissenschaften erhöhen.

Zwangsmaßnahmen in psychiatrischen Kliniken – einer von vielen Indikatoren der Behandlungsqualität

Einstellungen zu Depression und Behandlungsmöglichkeiten von Patienten mit koronarer Herzkrankheit

Erste Schlussfolgerungen aus dem Melderegister für Zwangsmaßnahmen in Baden-Württemberg

Quo vadis Alzheimer?

Mitteilungen der DGPPN 9/2019

Nachruf auf Prof. Dr. Werner Janzarik (1920–2019)

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